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Meyer Burger: Herausforderungen und Perspektiven im Umbruch

Die Meyer Burger Gruppe, ein wichtiger Akteur im Bereich der Solarenergie, steht vor entscheidenden Herausforderungen. Aufgrund eines umfassenden Restrukturierungsprozesses und diverser Rückschläge in den letzten Monaten sieht sich das Unternehmen mit einer ungewissen Zukunft konfrontiert. Während die Gesamtheit der Gruppe nicht weiterbestehen kann, gibt es dennoch Hoffnung für bestimmte Teilbereiche, insbesondere in der Forschung und Technologie.

Restrukturierung und Rückzug des Partners

Die Meyer Burger Gruppe befindet sich in einer tiefgreifenden Restrukturierung. Der Rückzug des US-Partners D.E. Shaw Renewable Investments (DESRI) hat den finanziellen Spielraum des Unternehmens stark eingeschränkt. DESRI hatte ursprünglich langfristige Verträge über die Abnahme von Solarzellen im Umfang von bis zu 5 Gigawatt für einen Zeitraum von fünf Jahren zugesagt. Diese plötzliche Kehrtwende hat die wirtschaftliche Grundlage der US-Produktionsstätten erheblich beeinträchtigt und die Investorensuche für das Gesamtunternehmen scheiterte ebenfalls.

Situation in der Schweiz: Nachlassschutz und Dekotierung

In der Schweiz wird die Muttergesellschaft Meyer Burger Technology AG sowie die Tochtergesellschaften Meyer Burger Switzerland AG und Meyer Burger Research AG durch einen Nachlassvertrag geschützt. Dies bedeutet, dass die bereits gewährte stille Nachlassstundung in eine ordentliche provisorische Nachlassstundung überführt wird. Die SIX Exchange Regulation AG hat zudem die Dekotierung der Aktien angeordnet, was weitreichende Folgen für die Aktionäre hat, die auf eine Ausschüttung verzichten müssen.

Entwicklung in Deutschland: Insolvenzen und Arbeitsplatzabbau

In Deutschland wurden bereits Insolvenzverfahren für die Gesellschaften eröffnet. Am 1. August 2025 begann die Insolvenz der Solarzellenproduktion in Thalheim, gefolgt von der Schliessung des Entwicklungs- und Maschinenbau-Standorts Hohenstein-Ernstthal am 1. September 2025. Rund 600 Mitarbeitende an den deutschen Standorten wurden freigestellt oder gekündigt, während ein kleines Abwicklungsteam verbleibt, um den laufenden Betrieb zu managen und die Stilllegung von Anlagen vorzubereiten.

Der Rückzug von DESRI und die Folgen für die USA

Für die US-Tochtergesellschaften läuft ein Chapter-11-Verfahren, welches eine geordnete Restrukturierung im Insolvenzverfahren ermöglicht. Der Rückzug von DESRI hat hier ebenfalls negative Auswirkungen, da er die wirtschaftliche Basis der Produktionsstätten massiv unter Druck gesetzt hat. Am 5. September 2025 genehmigte ein Gericht den Verkauf von Produktionsanlagen zur Solarmodulfertigung an Waaree Solar Americas Inc. Die Lieferung von Solarzellen an Babacomari Solar North wurde mit etwa 29 Millionen USD bewertet. Bereits im Mai 2025 wurden rund 300 Mitarbeitende entlassen, was die Situation weiter verschärfte.

Forschung und Technologie: Möglichkeiten der Fortführung

Trotz des umfassenden Umbruchs gibt es Perspektiven für bestimmte Teilbereiche innerhalb der Meyer Burger Gruppe, insbesondere in den Bereichen Forschung und Technologie. Die Restrukturierungsmassnahmen konzentrieren sich darauf, diese Bereiche möglicherweise unter neuen Eigentümern fortzuführen. Das Unternehmen plant, sich auf Teilverkäufe und Abwicklungen in der Schweiz, Deutschland und den USA zu fokussieren, während der Nachlassschutz für die Schweizer Gesellschaften bestehen bleibt.

Fazit: Eine ungewisse Zukunft

Die Meyer Burger Gruppe steht vor einer ungewissen Zukunft. Es ist klar, dass die Gesamtheit des Unternehmens in der bisherigen Form nicht weiterbestehen kann. Dennoch gibt es Hoffnung, dass bestimmte Geschäftsbereiche und Technologien durch neue Eigentümer weitergeführt werden. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Möglichkeiten sich für die Mitarbeiter und Stakeholder der Meyer Burger Gruppe ergeben.

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